Hier möchte ich einiges über meine Erfahrungen niederschreiben, die ich mit der Veröffentlichung meines ersten Buches „Dunkle Schatten“ im Jahr 2019 in zweiter Auflage gemacht habe, nachdem ich mich vorher von amazon als meinen ersten Verlag trennte. Die Trennung erschien mir sinnvoll, da amazon eine Strategie verfolgte, die ich auf Dauer nicht unterstützen wollte: Die Monopolstellung des Angebots. Wäre ich dort geblieben, mein Buch wäre nur hier erhältlich gewesen.
Der Anfang
Viele Schreiberlinge kennen das. Sie sitzen auf ihren Geschichten und haben keine Ahnung, wie sie mehr daraus machen können. Und eben hier kommt das Konzept des self publishing ins Spiel. Self publishing ist englisch und bedeutet in etwa so viel wie „selbst verlegen“. Denn warum nicht seine Geschichte selbst verlegen? Natürlich kann man sich auch an seriöse Verlage wenden, doch die Chance, dass man dort auf ein offenes Ohr steht geht in den heutigen Tagen leider gegen Null. Auch die kleinen Verlage, die im Internet stets nach neuen Autoren suchen sind mit Vorsicht zu betrachten. Richtige Verlage wollen nie Geld vom Autor, sondern zahlen dem Autor Geld!
Nun gehen wir also davon aus, dass der Autor sich dazu entscheidet, seine Geschichte selbst zu verlegen. Das klingt leicht und aufregend. Im Internet gibt es viele verschiedene Anbieter, die alle in etwa etwas ähnliches anbieten, nämlich das eigene Buch auf Bestellung zu drucken (book-on-demand), so dass keine Vorkosten entstehen und dem Anbieten des Buches als ebook. Hier seien z.B. epubli, BoD und amazon KPD als größte Anbieter erwähnt.
Nach vielem Hin und Her und nachdem ich alle Vor- und auch Nachteile verglichen habe, habe ich mich für BoD.de entschieden. Hauptgründe hierfür waren die Tatsache, das es mich mit gerade einmal 19,00€ wenig kostet, mein Buch direkt als Printvariante und eBook auf allen Kanälen verfügbar gemacht wird, eben keine Monopolstellung wie etwa bei amazon vorangetrieben wird und sogar ein Exemplar an die Nationalbibliothek versendet würde. Wichtig und ebenso zu erwähnen: Das Buch bekommt hier eine eigene gültige ISBN.
Über diese Auswahl, also den Anbieter Bod.de, möchte ich hier nun sprechen. Wenn ihr euch bei eurer Entscheidung nicht sicher seit, so vergleicht in Ruhe die einzelnen Anbieter miteinander. Sicher wird sich dort in den nächsten Monaten und Jahre viel tun und die Vor- und auch Nachteile ändern.
Nachdem euer Buch von verschiedenen Menschen gelesen und wenn möglich auf Fehler kontrolliert wurde (!), ein Lektor oder Befreundeter Deutschlehrer o.ä. die Lektüre gegengelesen hat (!) und ihr selbst nach einer Überarbeitung zufrieden seit (!) kann es mit der Veröffentlichung losgehen.
Mein Buch bei Bod.de
Bod.de ist ein Unternehmen, dass einen Book-on-Demand Service anbietet. Hier wird das Buch, wenn bestellt, in einer Druckerei gedruckt und auch ausgeliefert. Durch dieses einfache Prinzip ist es möglich, auch ohne eine entsprechende Auflage lieferfähig zu sein. Zu beachten ist allerdings, dass bei Veröffentlichung über diesen Anbieter die Rechte an das eigene Buch für min. ein Jahr Vertragslaufzeit abgegeben werden.
Produktauswahl
Vor Veröffentlichung und nach Accounterstellung, ist es nötig, sich für eines der angebotenen Produkte zu entscheiden. Dabei unterscheidet der Anbieter vier verschiedene Produkte, die rechts im Bild kurz wiedergegeben werden. Das beliebteste Produkt ist dabei BoD Classic. Dies ist auch jenes Produkt das ich gewählt habe und auf das ich nachfolgend weiter eingehen werde.
Habt ihr euch dazu entschieden das eigene Buch zu veröffentlichen, hier im besten Falle in der Print- und eBook Variante, und ein passendes Paket gewählt, so ist es an der Zeit, die nötige Formatierung und das Cover bereitzuhalten. Jetzt wird es ernst. Wie oben bereits erwähnt, solltet ihr keine Texte veröffentlichen, die nicht vorher einem Lektorat unterzogen worden sind. Kein Autor ist fehlerfrei und gerade die eigenen Texte lassen sich dabei nur schwer eigenständig korrigieren.
Sucht ihr Hilfe, oder seid euch in der Formatvorlage nicht sicher, so bietet BoD eine Übersicht von Downloads an, in denen ihr schnell Hilfe finden könnt. Auch lassen sich hier alle benötigten Format-Vorlagen in Word herunterladen, damit ihr dort euren Text einfach hineinkopieren könnt. ich rate dazu die Word-Vorlagen zu nutzen, da ihr euch hierdurch viel Zeit und Ärger ersparen könnt!
Titelei, Impressum und Cover
Bevor der eigentliche Text beginnt, folgen ein paar spezielle Seiten, die man als Titelei bezeichnet. Die allererste Seite ist eine rechte Seite, denn links befindet sich die Umschlagsseite, die nicht bedruckt ist und auch nicht ins Dokument hineingehört. Auf diese erste, rechte Seite schreibt man für gewöhnlich den Autor und den Titel des Buches in relativ kleiner Schrift. Es folgt eine linke Seite, der Frontispitz. Dann folgt, rechts, der richtige Titel des Buches. In großen, beeindruckenden Buchstaben und mittig zentriert gehören hier noch einmal Titel und Autor hin.
Die nächste Seite, Links, ist das Impressum. Das Impressum ist sehr wichtig, denn in Deutschland herrscht eine Impressumspflicht. Was genau ins Impressum hinein gehört, kann sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Hier aber ein paar Sachen, die auf keinen Fall fehlen dürfen, wobei ich im folgendem Bild mein eigenes Impressum als Beispiel angebe:
- ISBN, wird euch von BoD zugewiesen
- Autor und Co-Autoren
- Verlag: Das seid in diesem Fall nicht ihr, sondern BoD!
Zusätzlich kann man noch unterbringen:
- Einen Copyright-Hinweis wie z.B. Alle Rechte verbleiben beim Verlag.
- Informationen zu Auflage und Erscheinungsdatum
- Verwendete Schriftart (Wenn sie bei Windows/Office dabei war, darf sie ohne weitere Lizenzen verwendet werden)
In der gesamten Titelei gibt es für gewöhnlich keine Seitenzahlen!
Das Cover kann, wenn ihr ganz sicher gehen möchtet das alles passt, direkt von BoD erstellt und bezogen, oder aber auch völlig selbst erstellt werden. Im kleinen, also günstigem Paket stehen einige kostenfreie Cover Beispiele zur Verfügung, die alle Sicher nicht schlecht sind. Jedoch sind eigene Cover immer eine bessere Entscheidung. Entscheidet ihr euch für eines, so sind die von BoD vorgegebenen Maßeinheiten zu beachten. Diese könnt ihr euch, je nach Dicke eures Buches, von BoD praktischerweise berechnen lassen. Ich selbst habe mich für ein eigenes Cover entschieden. Tut ihr das auch, so achtet darauf, dass die ISBN in Barcode und Schrift deutlich auf der Rückseite des Buches zu erkennen ist!
Der Upload
Der Upload von Text und Cover erfolgt, wenn ihr alles fertigt habt, recht problemlos und schnell. Ihr habt nach Hochladen der Daten noch einmal die Möglichkeit im Browser alles genau zu prüfen, bevor ihr diese Daten schlussendlich bestätigt und BoD den Auftrag der Veröffentlichung erteilt.
Preisgestaltung
Eine wichtige Frage für jeden Autor ist die Gestaltung des Preises für das eigene Werk. Gesetz dem Satz: Was bin ich den Wert? fällt es hier schwer, direkt richtige Preise zu finden. Ich rate im Allgemeinen dazu nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig zu verlangen. Z. B. solltet ihr nie ein eBook dauerhaft zu 0,99€ anbieten, da es als solches am Markt als „Schrott“ wahrgenommen werden kann. Auch ist der Markt mit solchen billigen Angeboten mehr als gesättigt, sodass ein potenzieller Käufer schnell das Interesse verliert.
Ein gebundenes Taschenbuch bis zu 300 Seiten würde ich immer für 9,90€ oder 9,99€, ein eBook der selben Größe von 2,99€ – 4,99€ anbieten. Habt ihr mehr Seiten, so darf der Preis sich hier natürlich auch erhöhen.
Bedenkt immer: die Mage der eBook Verkäufe ist, wie bei allen anderen Anbietern auch, am höchsten. Hier bekommt ihr also am Meisten zurück, wogegen die Print-Variante gedruckt werden muss und damit Kosten verursacht.
Die letzten Schritte
Ist alles gelaufen und euer Buch nun erfolgreich bei BoD veröffentlicht, so heißt es nun: warten. Wenn ihr Print- und eBook Variante habt, so dauert es nicht lange, bis die gedruckte Ausgabe bestellt werden kann. Alle dahinterliegende Shops, auch der BoD eigene, bauen sich in 1 – 5 Tagen langsam auf. Auf das eBook müsst ihr i.d.R. länger warten, da dieses noch konvertiert werden muss. Bei mir hat es 14 Tage gedauert, bis die ersten Shops das eBook zur Verfügung hatten.
Viel Spaß beim Veröffentlichen!